Am 19.01.2015 ereignete sich im Nordhang des Vallugas ein Lawinenabgang der zum derzeitigen Standpunkt 2 Hamburger Skifahrern das Leben kostete und Einen schwer verletzte.
Die Lawine wird um die Mittagszeit von einer Gruppe Skifahrer ausgelöst. Die Lawinen löste sich im Übergang von wenig (Hang) zu viel Schnee (Kammnähe) überhalb des bekannten Steilhanges und hatte trotz kleinem Anrissgebiet eine recht große Ausdehnung. Der Hang weisst primär eine Neigung von 30-35 Grad auf, sekundär 35-40°, an einzelnen Stellen auch bis 45°. Der Untere Felsriegel weißt eine Neigung von 70-80° und eine Höhe von bis zu 50m auf. Dieser Steilbruch ist verantwortlich für die schwere der Verletzungen - eine Skifahrer konnte sich noch oberhalb der Felsstufe fangen und wurde nur marginal verletzt; die anderen drei Individuen hatten weniger Glück und wurden hinüber gespült. Das Resultat ist bekannt: 2 Verstorben, 1 Schwerverletzter.
Dieser Unfall ist in mehrere Hinsicht ein trauriger Klassiker:
Bereits am Heiligabend des Jahres 2008 kam es unter erschreckend ähnlichen Bedingungen zu einem Lawinenabgang der ebenfalls zu Personenschade führte. Weiters wurden zahlreiche Hinweise aus dem Lawinenlagebericht ignoriert bzw. wahrscheinlich einfach unterschätzt. Der Mensch als Fehlerquelle ist nicht nur bei diesem, sondern auch bei eigentlich allen Vorfällen mit Personenschaden die auslösende Ursache. Man kann daher nicht oft genug betonen, den Lagebericht nicht nur täglich einzuholen, sondern auch mit Respekt zu behandeln. Rudi und der Patrick arbeiten teilweise Tag und Nacht und hetzen zu gerichtlichen Aufarbeitung von einem Ereignis zum nächsten. Das verhalten einige Wintersportler (inkl. Bergführern!) ist auch in diesem, wie im letzten Schneearmen Winter auch, teilweise einfach nur fahrlässig und zum verzweifeln.
Erklärung der Graphiken:
Graphik 1 (rechts) zeigt den Nordhang des Valuta´s (Archiv). Eingezeichnet in Schwarz ist die "Normalroute". Die Spuren unterhalb der Felsstufe zeigen die deutlich riskantere aber auch interessanter zu fahrende alternativ Route. Die Rote Spur zeigt die WAHRSCHEINLICHE Abfahrtsspur der Gruppe; der Rote Punkt markiert Person1 welche nicht vom Abgang erfasst wurde. Aufgrund der Eigentlichen Lawine konnten auch seitens der Alpinpolizei und anderer Offizielle keine tatsächliche Abfahrtsspur festgestellt werden. Die beiden roten Kreise zeigen allerdings die Typischen Sammelpunkte der Guides die bei dieser Abfahrt festgelegt werden. Aufgrund des Unfallherganges und Aussagen von Beobachtern, ist derzeit vom rechten Feld als Aufenthaltspunkt der Gruppe anzunehmen. Anhand typischer Bewegungsmuster und Sammelpunkte im Hang, ist anzunehmen, dass der Bergführer sich entweder an Punkt 1 oder 2 aufhielt. Diese Punkte sind aufgrund der Lage die typisch favorisierten Sammelpunkte der arlberger Bergführer.
Graphik 2 (links) zeigt den Lagebericht vom 19.01.2015 zur Verfügung gestellt durch den LWD Tirol. Für den Abgang relevante Informationen wurden farblich markiert.
ACHTUNG: Zum jetzigen Zeitpunkt gab es mehrere, leider ungenaue, Meldungen bezüglich den Tod des in die Innsbruck Uniklinik eingelieferten Schwerverletzten. Die Meldungen sind leider in sofern nicht wirklich genau, da erst am Vortag ein Schwerverletzter aus Nauders eingeliefert wurde und nicht klar ist um welchen sich es handelt.